einen Eßlöffel von obiger Lauge, mit 1 Glas Wasser, Pferden bei Windkolik 2 Eßlöffel.
Grassieren zur Herbstzeit, wo das Vieh auch bei Stallfütterung zur Weide geht, ansteckende Seuchen, so gießt man jedem Stück, wenigstens einmal wöchentlich, vor dem Austreiben, einige Löffel Wagenteer mit gestoßenen Wacholderbeeren vermischt in den Hals, und hüte es so viel als möglich vor allzu nasser Fütterung.
Daß tägliches Striegeln, das hin und wieder Waschen, hinreichende Streu und überhaupt Reinlichkeit eine Hauptaufgabe zum Gedeihen des Viehs ist, sollte ich kaum in Erinnerung bringen.
Ein Hauptgrundsatz bei vorteilhafter Nutzung des Viehstandes sei es, nie mehr Vieh zu halten, als der Ertrag des Gutes oder Grundstückes, worauf man selbiges hält, reichlich und vollkommen ernährt; Sechs schlecht gehaltene Kühe bringen ihrem Besitzer nicht so viel Nutzen, als eine gut gefütterte; der schlechten Kälber die sie zur Welt bringen,und des ganzen Herabkommens des Viehstammes nicht zu gedenken. Nur durch gute Wartung der Kühe kann die Milchwirtschaft zu einem einträglichen Zweige der Landwirtschaft gedeihen, während im Gegenteil das Rindvieh sich so gering investiert, daß es selbst der schlechten Fütterung nicht wert ist, und man besser täte, es gänzlich abzuschaffen und das Futter zu verkaufen, wenn solches um des Düngers willen, zulässig wäre. Ich hörte vor mehreren Jahren in einer der gesegnetsten Gegenden Thüringens eine Gutsbesitzerin über den äußerst geringen Ertrag ihrer Herde klagen, der so schlecht sei, daß sie den ganzen Winter hindurch die Butter für ihr Gesinde kaufen muß. Es war gerade Winter. Ich bat um


Viehzucht

Faksimile für die Anleitungen zur Viehzucht im Abschnitt Rinderzucht