doch gibt es auch schöne und regelmäßig gezeichnete bunte. Zur Paarung bringt man nie Männchen und Weibchen mit sogenannten Kuppen oder Hauben auf den Köpfen zusammen, welche krüppelhafte Junge mit mißgestalteten Köpfen erzeugen; sondern man gibt einem kuppigen Hahne stets glattköpfige Weibchen.
Hat man, an der Mittagsseite gelegen, ein entbehrliches Kämmerchen zur Kanarienbrut leer stehen, so ist es allerliebst anzusehen, wenn man mehrere Paare frei herum fliegen läßt, ihnen einen Baum in die Mitte des Behälters stellt, und sie ihre Nester, die man an passenden Stellen anbringt, bauen läßt.
Um die Kanarienvögel gesund zu erhalten, reicht man ihnen, wie oben gesagt, nicht zu viel Hanf, und ja keinen Mohn, der ihnen schädlich ist, zum Öfteren etwas Grünes, namentlich Kreuzkraut und Wegebreitstengel. Außerdem steckt man ihnen oft ein Stückchen Speck an den Bauer, welches sie vor Verstopfung bewahren soll, und in das Saufen tut man ihnen bisweilen etwas Safran und legt für beständig einen verrosteten Nagel hinein, was die sogenannte Darre, ein Geschwür über dem After, daß ihnen meist tödlich wird, abwehren soll. Man hat Beispiele, daß Kanarienvögel bei guter Behandlung ein Alter von zwanzig Jahren erreichten und bis an ihr Ende gute Sänger blieben.
Faksimile für die Anleitungen über den Kanarienvogel im Abschnitt Geflügelzucht