an einem, der Luft nicht ausgesetzten, warmen Ort. Das Einwirken der Luft verdirbt den Essig. Nach ungefähr 14 Tagen probiert man den Essig durch das Zwickloch, ob er die verlangte Säure angenommen, und ist dieses der Fall, so zieht man die Flüssigkeit durch einen feinen Durchschlag auf Flaschen. Ist er noch nicht sauer genug, so muß er noch 8 Tage liegen. Auch kann man sich statt der Rosinen, unreifer Weintrauben bedienen, muß solche jedoch, vor der Luft geschützt, klein stampfen.
Schöner Fruchtessig
4 Berliner Metzen Luftmalz, 2 Metzen Weizen, 1/2 Quart gute Weißbierhefe, 1 Pfund schwarzes Brot.
Das Malz und den Weizen läßt man in der Mühle grob schroten und vermischt beides unter beständigem Umrühren mit 12 Quart lauwarmem Wasser; nach 2 Stunden Stillstand mengt man die Masse mit 12 Quart siedend heißem Wasser durch, läßt sie wieder drei Stunden ruhig und gießt dann zum dritten male noch 12 Quart heißes Wasser zu, womit sie eine Stunde stehen bleibt. Nach Verlauf dieser Stunde läßt man die Flüssigkeit durch ein ganz reines trockenes Haarsieb in ein 40 Quart haltendes, mit einem Zwickloche versehenes, an einem Ende offenes Faß laufen und tut das halbe Quart Weißbierhefe und 1 Pfd. schwarzes Brot hinzu. Das nicht ganz volle, sondern noch einen Fuß Spielraum haltende Faß, wird nun mit einem gut passenden hölzernen Deckel fest zugedeckt, eine großwollene Decke darüber gebunden, etwas Heu mit aufgelegt, dasselbe mit der anderen Hälfte der wollenen Decke überschlagen, und fest gebunden an einem der Luft nicht ausgesetzten, warmen Orte gelagert, wo die Türen nicht geöffnet werden.
Nach einer vierwöchentlichen ruhigen und unberührten
Faksimile für das Rezept Fruchtessig im Abschnitt Verschiedene Rezepte