Talglichter zu bereiten, welche weit heller als die gewöhnlichen, auch zweimal so lange brennen und nicht ablaufen
Man wäscht zuerst und kocht dann 8 Pfd. Hammeltalg mit Wasser, (dem man auf jedes Pfund ein Quentchen Pottasche beigefügt hat,) rein aus, so daß sich 1 Tropfen, auf Kohlen gebracht, hell und ohne Zischen entzündet. Nun gießt man das Fett durch einen Seiher, um es von seinen Grieben zu befreien, und setzt es nachher aufs Neue mit 5 Pfd. reinem Flußwasser, 1 Lot gereinigtem Salpeter, 1 Lot Salmiak, 4 Lot reinem Alaun, aufs Feuer, und läßt es so lange damit kochen, bis alle Feuchtigkeit verdunstet ist, und reinigt es nochmals durch Durchgießen in einen leinenen Beutel. Die Dochte dazu werden aus halb leinenem und halb baumwollenen Garne gemacht und durch eine Mischung von gleichen Teilen Wachs, Talg und 1/2 Kampfer gezogen, worauf die Lichter nach der gewöhnlichen Art gegossen werden.
Wachslichter
Man nimmt eine Pfanne, wirft 1/4 Pfd. Talg hinein, setzt ungelöschten Kalk von der Größe einer Baumnuß zu, läßt es flüssig werden, mischt 3/4 Pfd. gebleichtes Wachs hinzu, gießt es durch und formt die Lichter gleich den Vorigen, das heißt: die Dochte durch naß gemachte Blech- oder Glasformen gezogen, oben und unten an Querhölzchen befestigt, die unteren Öffnungen vor dem Eingießen der lauwarmen Masse sorgfältig zugeklebt, und die Formen in hölzerne durchlöcherte Gestelle eingehängt.
Faksimile für die Anleitungen Talglichter und Wachslichter im Abschnitt Verschiedene Rezepte