Man setzt dieser Auflösung noch 3,5 Quart kaltes Regenwasser zu, neben einem halben Quart guten gewöhnlichen Kornbranntwein, und füllt Alles in eine gläserne Flasche, doch so, daß selbige nicht vollkommen, sondern bis 7/8 davon angefüllt wird.
Nun übergießt man 6 bis 8 Lot schwarzes Roggenbrot mit einem halben Quart guten starken Essig, so daß selbiger sich so vollkommen wie möglich hinein zieht, und setzt dieses mit Essig getränkte Brot, so wie auch den noch nicht eingezogenen Teil des Essigs, dem vorgenannten Gemenge zu, und schüttelt Alles recht wohl durcheinander.
Man binde nun die Öffnung der Flasche, ohne sie mit einem Stöpsel zu verschließen, bloß mit einer feinen Leinwand zu, und setzt solche so hoch als möglich in die Nähe eines Stubenofens, der täglich geheizt wird, und in 8 bis 10 Wochen, wenn die Wärme anhaltend ist, wird man das ganze Fluidum in einen sehr schönen scharfen Essig umgewandelt finden, den man filtriert, und will man ihn farbig, mit etwas gebranntem, in Essig aufgelösten Zucker weingelb färbt.

Eine schöne Art Weinessig zu bereiten

Um 2 Anker darzustellen, werden an Bestandteilen gefordert: 6 Pfd. Rosinen, 6,5 Quart Kornbranntwein, 1/2 Pfd. Weinstein, für 1 Groschen Rosinenstengel und der übrige Teil Wasser. Die Rosinen werden mit den Rosinenstengeln klein gehackt in ein Faß geschüttet; das mit dem Weinstein abgekochte Wasser siedend heiß darüber gegossen. Dann muß der Branntwein hinzu und wieder mit diesem 48 Stunden liegen. Nach Verlauf dieser Zeit zieht man die Flüssigkeit auf ein kleineres, mit einem Zwickloch versehenes Fäßchen, verklebt das Spundloch und lagert es