Senf anzufertigen
Die Senfkörner werden gestoßen und dann gesiebt, um recht feines Mehl zu gewinnen. Zu 1/2 Pfd. Mehl nimmt man 4 Lot Zucker, tut diesen mit dem Mehl vermischt in eine Schüssel, feuchtet es darin mit siedend heißem Weinessig an und reibt es mit der Reibekeule gut durch. Ist dieses geschehen, so läßt man die durchgearbeitete Masse zum Aufquellen ruhig stehen; nach dem Quellen verdünnt man sie beliebig durch häufiges Zugießen von Essig.
Die weißen Senfsorten werden auf dieselbe Art, mit blankem Wein statt des Essigs, zubereitet und in Steingutbüchsen wohl verbunden aufbewahrt.
Kartoffelmehl zu machen
Man wäscht große Kartoffeln rein ab, schält sie, reibt sie roh in ein Faß mit kaltem Wasser, durchrührt Alles recht, treibt die Masse durch ein feines Sieb oder grobes Tuch, damit die Fasern zurück bleiben, in ein anderes Faß; läßt in diesem das Mehl fest zu Boden setzen, gießt das Wasser sacht davon ab, schabt die noch auf der Oberfläche befindlichen unreinen Teile von dem Mehl, schüttet Wasser darauf, und fährt so fort, bis das Mehl weiß und das Wasser hell und klar aussieht. Dann sticht man das rein abgegossene Mehl aus dem Faß, breitet es auf ein Tuch, läßt es an der Sonne oder Ofenwärme trocknen, reibt es öfters durch, endlich durch ein Haarsieb, und verwahrt es in Papiersäcken oder hölzernen Kästen.
Gegen das Frühjahr ist der Mehlstoff der Kartoffeln am ergiebigsten.
Faksimile für die Rezepte Senf und Kartoffelmehl im Abschnitt Verschiedene Rezepte