Zuckertorte
Schön geläuterte Zuckertorte
Zu einer großen Torte werden anderthalb Pfund Zucker in einer messingnen Pfanne oder Kastrol mit einem oder anderthalb Schoppen Wasser so lange auf Kohlen gesotten, bis der Zucker die Probe hält, wenn man nämlich einen Tropfen auf Stein fallen läßt, und sich derselbe wie eine Perle zusammen ballen läßt. Wer will, kann auch den Zucker mit allerhand Saft färben. Unter den geläuterten Zucker tut man nun ein Pfund geschälte und klein gehackte Mandeln, ein Viertelpfund eingemachte Zitronenschalen und eben so viel eingemachte Quitten (alles zugleich), rührt es wohl untereinander, nimmt es von dem Feuer ab, und rührt es noch so lange, bis es gestehen will und anfängt weiß zu werden. Hierauf legt man auf ein rundes Blech ein weißes Papier, bestreicht dasselbe mit Mandelöl, legt über dieses doppelte Oblaten, streicht von dem Teig Fingers dick darauf, und läßt ihn trocknen, belegt ihn dann mit eingemachten Früchten, verziert die Torte schön, und trägt sie auf.
Neues Kochbuch, Löffler, 1806