Vierzehntes Kapitel
Von der Darstellung der Farbtinkturen, mit denen man die Liköre färbt
Eine große Anzahl von Likören bleibt farblos; andere dagegen werden in mancherlei Farben gefärbt. Eine Grundbedingung bei diesem Färben bleibt immer die, dass die Farben der Gesundheit nicht nachteilig sein dürfen.
Die Farbtinkturen stellt der Likörfabrikant auf folgende Weise dar.
Rote Farbtinkturen
Die roten Farbtinkturen werden aus Cochenille oder aus Sandelholz bereitet; auch wohl für manche Liköre aus Heidelbeeren, Johannisbeeren und Kirschen.
a) Cochenilletinktur. Man zerstößt 1 Lot der besten Cochenille in einem messingenen Mörser ganz fein, gibt das Pulver in eine Flasche, übergießt es mit einem halben Quart Spiritus von ungefähr 70% Tr., worauf man die Flasche gut verstopft und einige Tage unter mehrmaligem Umschütteln stehen lässt. Dann filtriere man die rote Flüssigkeit von der ausgezogenen Cochenille ab und bewahre die erstere in einer gut verschlossenen Flasche mit der Bezeichnung "Cochenilletinktur" an einem dunklen Ort auf.
Faksimile für die Anleitung rote Farbtinkturen im Abschnitt Liköre färben