Blaue Tinktur
Diese stellt man aus Indigo dar und verfährt dabei auf folgende Weise: Man zerreibt in einem Porzellanmörser 1 Lot des besten Indigos und übergießt das Pulver in demselben Mörser mit 4 Lot Nordhäuser Vitriolöl unter fortwährendem Umrühren mit dem Pistill. Die entstandene blaue Masse lässt man auf einer warmen Stelle mehre Stunden lang stehen, während welcher Zeit man sie einige Male umrührt. Nun verdünnt man dieselbe mit 3/8 Quart Wasser in einem sehr geräumigen, neuen, glasierten Topf und schüttet in die entstandene, tief dunkelblau gefärbte Flüssigkeit so lange zerriebene, geschlämmte Kreide in kleinen Portionen unter fortwährendem Umrühren, bis bei dem Einschütten einer neuen Portion kein Aufbrausen mehr erfolgt. Die Flüssigkeit ist jetzt durch den entstandenen Niederschlag dick geworden, wird deshalb durch Filtrieren von dem Bodensatz getrennt und als Indigotinktur aufbewahrt. Sie besitzt ein höchst intensives Färbungsvermögen.
Zu den teuren Likören kann Kornblumensaft genommen werden. Die Bereitung ist folgende: Man gießt auf 1/4 Pfund abgezupfte Kornblumen 1 Seidel kochendes Wasser und lässt sie darin eine Nacht zugedeckt stehen. Den andern Tag wird der Saft durch ein Tuch geseiht, mit 1 Pfund Zucker 10 Minuten lang gekocht, dann noch einmal durchgeseiht und damit die Liköre gefärbt.
Eine andere Bereitungsart
Von frischen Kornblumen, die aber noch nicht ganz aufgeblüht sein dürfen, wird das Grüne sauber
Faksimile für die Anleitung Blaue Tinktur im Abschnitt Liköre färben