Gute Stärke zu machen
Man nimmt 2 Berliner oder eine Dresdner Metze vom schönsten Weizen, sucht ihn sorgfältig aus, damit nichts Unreines darin bleibt, tut ihn sodann in ein großes Gefäß und gießt frisches Brunnenwasser darüber. Hiermit läßt man ihn bis zum Abend stehen; gießt dann das Wasser ab und wieder frisches darauf, nachdem der Weizen zuvor stark untereinander gerührt worden ist. Dies tut man 14 Tage lang, bis der Weizen genug geweicht hat und sich wie eine dicke Milch ausdrücken läßt. Hiernach drückt man ihn durch einen feinen leinenen Beutel in ein anderes Geschirr. Dies zuerst Durchgedrückte gibt die schönste Stärke. Man drückt hernach die Masse zum zweiten Male durch, in ein anderes Geschirr; daraus wird dann schlechtere Stärke, als die erste. Zum dritten Male preßt man die Masse auf das stärkste aus; hieraus wird aber die schlechteste Sorte von Stärke. Man läßt nun alles Durchgedrückte einen Tag lang ruhig stehen, damit es sich setzt; gießt sodann das Wasser davon ab und frisches hinzu. Eben so verfährt man den darauf folgenden Tag. Endlich spannt man ein sauberes Tuch in einen Rahmen; scharrt mit einem Löffel die Masse, jede besonders, darauf, und läßt sie an der Sonne trocknen; dann ist man fertig. Von vorbesagtem Maß bekommt man ungefähr 20 Pfund Stärke.
Faksimile für das Rezept "Gute Stärke zu machen" im Abschnitt Verschiedene Rezepte