Stück für Stück zusammengebunden, bevor man das Feuer unter dem Kessel anschürt, in kaltes Flußwasser einzuweichen, den Kessel sodann zum Drittel mit Wasser zu füllen, auf 18 bis 20 Stück Mittelgarn, 5 bis 6 Eimer zu rechnen, beinahe 5 bis 6 Berliner Mäßchen wohldurchsiebte gute Buchenasche hineinzuschütten, und das wohl auszuwringende Garn, sobald die Lauge tüchtig kocht, ohne weitere Vorrichtungen hinein zu stecken, und unter langsamem sanftem Umrühren mit einem abgerundeten Stock oder Rührhaken, so lange in der Lauge kochen zu lassen, bis es im Licht betrachtet glänzende Blasen spielt, worauf man es herausnimmt, und nach obiger Vorschrift spült und trocknet. Ist das Garn sehr fein, so darf es bei der letzteren Methode nur einige Minuten völlig kochen, bei der ersteren aber, wo es gleich mit der kalten Lauge in den Kessel getan wird, nicht einmal bis zum völligen Kochen gelangen.
Ein gewisser Herr Juck, machte kürzlich den Versuch, einen auf obige Art ausgekochten Strang Garn, nochmals mit 3 Lot Kohlenpulver und dem nötigen Wasser, eine Stunde zu kochen, und fand nachdem das Garn wiederum gespült und getrocknet war, daß es beinahe die Weiße des gebleichten, erreicht hatte.
Selbst den Flachs kann man mit Lauge, welche aus 1 Teil ungelöschtem Kalk und 3 Teilen Buchenasche bereitet ist, schön weiß und weich und zart wie Seide bereiten; wenn man ihn nämlich, jede Luppe wohl verknüpft, in gleichen Lagen, zwischen Stroh und leinene Tücher in den Kessel breitet, und mit obiger Lauge ein paar Stunden kocht; worauf man ihn gleichfalls spült, trocknet, ausreibt und hechelt. Das Werch davon läßt sich sehr gut mit Baumwolle verarbeiten; doch bin ich im Ganzen wider jede


Flachs auskochen

Faksimile für die Anleitungen zum Flachs auskochen im Abschnitt Flachs, Garn und Leinwand