bei weitem nicht so fischreich als andere fand. Drittens fand ich den in dieser Wasserröste bereiteten Flachs im Durchschnitt weit schlechter, härter und unreiner, als den auf andere Art gerösteten, des Schadens nicht zu gedenken, den manche Landwirtin erfährt, die nicht ganz sicher in den Merkmalen der richtigen Gare ihres Flachses, denselben durch allzu langes Liegen im Wasser verderben, oder bei plötzlich eintretendem Anschwellen der Flüsse, trotz ihres lebensgefährlichen Bemühens, wohl gar auf und davon schwimmen sieht.
Weit vorzüglicher fand ich dagegen die in dem oberen Teil von Sachsen, Böhmen und Schlesien, diesen Hauptsitzen der berühmtesten Leinen- und Damast-Webereien eingeführte
Tauröste des Flachses
Er wird zu dem Ende sobald er gerauft, gerüffelt, (das heißt von den Samenknoten befreit ist,) im Herbst wenn Fluren und Grummetplätze abgemäht sind, reihenweise, wie man ihn nach dem Raufen ausbreitet, auf leere Stoppelfelder oder Grasplätze gelegt. Regen, Tau und Reif bewirken dann langsam den Prozeß des Röstens, wobei man nichts weiter zu beobachten hat, als ihn bisweilen zu wenden, damit er nicht ungleich röstet, und von unten vermodert. Hat er bei dieser Behandlung die gehörige Gare erlangt, welches man durch Einknicken der Stengel, und leichter Ablösung der Schale, bei Reibung derselben erkennt, so wird er bei trockener Luft, wie vor dem Einernten aufgestellt, gebunden und in die Scheunen gebracht. Vor dem Brechen ist es in obigen Gegenden Sitte, den Flachs in die noch lauwarmen, in Dörfern nicht täglich gebrauchten Backöfen zu stecken, wodurch er sich bequemer brich, und die in sogenannten
Faksimile für die Anleitungen Wasserröste und Tauröste des Flachses im Abschnitt Flachs, Garn und Leinwand