Schäben oder Annen abfallende Schale eher gehen läßt, als wenn er dieser künstlichen Austrocknung entbehrt. Äußerst vorsichtig kehrt man jedoch vor diesem Gebrauch den Backofen, da durch die kleinste, sich darin verhaltene Kohle bei entstehendem Luftzuge leicht Feuer entsteht, und selbst bei sorgfältiger Verschließung durch eiserne Türen, mindestens der Flachs verloren gehen kann.
Es springt ins Auge wie viel einfacher, sicherer und vorteilhafter diese Bereitung des Flachses, sich gegen die oben angeführte Wasserröste verhält. Zwar machte mir ein thüringischer Ökonom, mit dem ich einst über diesen Gegenstand sprach, den Einwurf: daß der Tau in den ebenen Flächen Thüringens minder stark falle, als in den wald- und gebirgsreicheren Gegenden Sachsens, Böhmens und Schlesiens; mithin nicht ausreichen könnte, die Röstung des Flachses zu bewirken. Sollte dies jedoch in den meilenlangen Getreidefluren Thüringens ein Hindernis sein, warum wendet man die Tauröste nicht mindestens am Harze und Thüringer Wald an, wo jene Dünste durch die höheren Wald- und Gebirgslagen, nach obiger Bemerkung, noch stärker wirken müssen, als in den weit ebeneren Gegenden der Ober- und Niederlausitz, wo die Tauröste gleichfalls mit dem besten Erfolge angewendet werden?
Eine dritte Methode:


Flachs und Hanf durch Schnee zu rösten


macht Herr von Schaumburg zu Geudertheim im Elsaß, im Niederrheinischen Courier vom 8. August 1832 bekannt, welche er selbst, nach der jetzt allgemein dort eingeführten Sitte, mit größtem Vorteil anzuwenden pflegt. Der Flachs und Hanf wird nämlich


Schneeröste

Faksimile für die Anleitungen Tauröste und Schneeröste im Abschnitt Flachs, Garn und Leinwand