irdenen Topf oder, besser, in ein zinnernes Gefäß und übergießt sie mit doppelt so viel Wasser, als sie wiegen. Man lässt sie 12 Stunden bei einer gelinden Wärme in Digestion und drückt sie dann in einem rein gewaschenen Tuch in der Presse aus. Die erhaltene Flüssigkeit setzt etwas grünliches Satzmehl ab, von welchem man sie durch Abgießen scheidet, weil es die Farbe des Sirups verderben würde. Man wiegt nun diese Flüssigkeit und lässt in 17 Unzen derselben im Wasserbad 2 Pfund raffinierten Zucker zergehen, wobei man den Sirup umrührt; man schäumt ihn gut ab und bringt ihn in Flaschen, die man an einem kühlen Ort aufbewahrt. Dieser Sirup muss, wenn er gut bereitet ist, eine schöne blaue Farbe haben. Heiß muss er, mit der Sirup-Waage geprüft, 32,5° und kalt 37,5° wiegen. Die Franzosen geben den in Gärten kultivierten Veilchen vor den wildwachsenden den Vorzug.


Orangenblütensirup


Dieser Sirup wird ganz auf dieselbe Weise, wie der Veilchensirup bereitet.


Frauenhaar- oder sogenannter Kapillarsirup


Man nehme 2 Unzen Frauenhaar von Montpellier, gebe sie in ein irdenes Gefäß und überschütte sie mit 1 Quart siedendem Wasser. Dieses Gefäß verschließe man sodann und erhalte es 10 Stunden lang in Digestion. Nach Verlauf dieser Zeit gießt man diesen Aufguss durch ein seidenes Sieb, rührt ein Eiweiß darunter und gießt ihn in einem Kessel auf 4 Pfd. schönen Farinzucker. Den Kessel bringt man übers Feuer, und wenn der Zucker eben ins Sieden geraten will, so schäumt man ihn ab und setzt nach und nach 1/4 Quart Wasser zu. Nach jedem


Orangenblütensirup

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