Kräuteressig
Man nimmt einen Eßlöffel voll Lavendel, eben so viel Rosmarinblüte, Basilikum und Estragon, ein wenig Melissen und Thymian, zupft alles von den Stielen, schneidet es ein wenig durch, feuchtet es mit Zitronensaft an und tut es nebst einem Stückchen ganzem Zimt, einem halben Eßlöffel voll zerknirschtem weißem Pfeffer, soviel 3 Finger fassen, Muskatblüte und 8 ganzen Nägelein in eine Maßflasche, gießt recht guten Weinessig darüber und läßt es in der Sonne destillieren. Wenn alle Säfte aus den Kräutern gezogen sind, gießt man den Essig durch ein Haarsieb, füllt ihn in Bouteillen (Flaschen), pfropft ihn zu und hebt ihn in trockenem Sande im Keller auf. Dieser Essig kann zu allem Sauren, als: Ragouts, kalten Pasteten, wildem Geflügel, rotem und schwarzem Wildbret gebraucht werden.
Kräuterpulver
Man nimmt eine starke Hand voll Basilikum, halb so viel Zitronenkraut, noch etwas weniges Thymian, eine Hand voll Petersilie, wäscht alles zusammen aus frischem Wasser, läßt sie abtrocknen, pflückt sie von den Stielen ab, legt sie auf ein weißes Papier an einen schattigen Ort, bis sie ganz dürr sind, alsdann zerreibt man es zu Pulver und bewahrt es in einem Schächtelchen auf. Will man es stärker haben, so kann es verhältnismäßig mit weißem Pfeffer, Muskatblüte und Nägelein vermischt werden. Dieses Pulver verschafft den Speisen einen sehr feinen Geschmack und macht alles übrige Gewürz entbehrlich. - Es ist im Winter, wenn man keine grünen Kräuter mehr hat, zu gebrauchen.
Faksimile für die Rezepte Kräuteressig und Kräuterpulver im Rezepte Anhang