eigentlich, desto bessere und vollkommenere Seife erhält man, und desto kürzere Zeit braucht man um sie zu sieden. Je frischer und schöner das Fett ist, desto länger muß gesotten werden, dieses ist eine Wahrheit, welche größtenteils unbekannt ist, und wenn man genötigt ist, frisches Fett anzuwenden, so muß man, um das Seifewerden zu befördern, einige Pfund schon fertige Seife zusetzen.
Wenn nun alles im vollen Sieden ist, so fängt man an mit dem Spatel zu rühren, und dabei die Flüssigkeit in die Höhe zu ziehen, und wieder in den Kessel ablaufen zu lassen, welches das Fertigen sehr befördert. Man siedet nun so lange gelinde fort, bis sich die Seife wie Leim in einem langen Faden vom Spatel aus, abzieht, welches man auch Leimbekommen nennt Wenn man nun fortsieden wollte, so würde man eine brauchbare, aber nur schmierige Seife erhalten, deswegen setzt man Kochsalz zu; ein und ein Viertelmetzen Kochsalz ist gewöhnlich genug auf die angegebene Menge, jedoch muß man oft mehr nehmen, bis sich die Seife trennt; das Salzen geschieht, wenn man das Feuer unter dem Kessel hat abgehen lassen, und die Masse nicht mehr kocht.
Man breitet nun in den Kasten, in welchem einige kleine Löcher eingebohrt, und ein wenig Stroh gelegt worden ist, ein leinenes grobes Tuch, und schöpft die Seife aus dem Kessel darauf; sollten sichtbare Unsauberkeiten dabei sein, so macht man leicht eine Anstalt, durch welche man sie vorher durchgießen kann, damit solche zurückbleiben. Wenn nun alle Flüssigkeit abgelaufen, und das Ganze erkaltet ist, so findet man gewöhnlich 90 bis 100 Pfund nicht trockene aber feste Seife, man hebt sie heraus und schneidet sie mit einem Draht in beliebige Tafeln, die man zum Austrocknen an die Luft legt, damit sie sich nicht so leicht abschmiert.
Einige wiederholen die ganze Arbeit des Siedens zum zweiten Mal, welches aber unnötig ist, wenn die Lauge stark genug war.
Faksimile für die Anleitung zum Seife herstellen im Abschnitt Nützliches zum Haushalt