Über das Färben wollener, leinener, seidener und baumwollener Zeuge und Fäden, neben einer kurzen Anweisung des Blumenmachens
Ich erlaube mir der Mitteilung anderweitiger Rezepte, einen Auszug über die Bereitung der Farben, aus den chemischen Briefen für Frauenzimmer, verfaßt von einem verehrten Freunde, dem Herrn Bergkommissionsrat Lampadius, Professor der Chemie zu Freiberg, vorauszuschicken; überzeugt, daß sie, gegen die Mehrzahl älterer, vorhandener Farbenrezepte, kräftigere Stoffe, und eine sichere, größtenteils einfachere Prozedur angeben.
Die vorzüglichsten Farbematerialien sind folgende: 1) blaue: Indigo, Waid, Kampescheholz; 2) rote: Cochenille, Krapp, Fernambuk und Röte; 3) gelbe: Wau, Gelbholz, Querzitronrinde, Füsetholz, Berberiswurzel und Scharte. - Das Grün wird aus Blau und Gelb gemischt. Blau und Rot gibt Violett. Rot und Gelb gibt Orange. Zu der schwarzen Farbe dienen Galläpfel, Schmack, Knopern und Kampescheholz, in Verbindung mit Eisensolutionen. Das Grau erhält man aus Schwarz und Gelb. Das Braun wird aus Gelb, Rot und Schwarz zusammengesetzt.
Es folgen nun einzelne Beispiele:
Wollene Zeuge blau zu färben
Man löst 1 Teil Indigo *) in 4 Teilen rauchender
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*) Auf 1 Pfd. Zeug, rechnet man circa 1,5 Lot vom feinsten Indigo.
Faksimile für die Ausführungen über das Färben im Abschnitt Stoffe färben